Archiv für die Kategorie 'Perfektes Dinner'

Kristina

Allah al Ahram!

Gott ist freigiebig! So oder so ähnlich lautet die Übersetzung von Allah al Ahram und das wurde gerade per Moschee-Lautsprecher durchgesungen! Ramadan ist vorbei! Die entscheidenden Würdenträger haben offensichtlich entschieden, dass der Mond jetzt so aussieht, wie er für Aid al Fitter aussehen soll, nämlich ganz schmal. Wenn er eine Sichel bildet, bedeutet das, dass ein neuer Monat beginnt und dass Ramadan vorbei ist und das heißt, Essen, Trinken – und wer will Rauchen – tagsüber in der Öffentlichkeit.

Überall trifft man strahlende Gesichter, die einem verkünden, dass sie es keinen Tag länger hätten aushalten können. Heute hatten wir also unser letztes Undercover Pitta im Freedom Coffee Shop…

Was jetzt folgt ist eine dreitägige große Feier und für uns heißt das: 5 Tage ausschlafen, weil erst wieder am Sonntag die Schule beginnt – Yieha! 

Außerdem heute (es ist nur zufällig zeitgleich): Rosh Hashanah – das jüdische Neujahrsfest. Mal sehen ob die das auch mit nem Feuerwerk feiern, bisher ist es aber noch völlig ruhig… 

In diesem Sinne: Shanah Tovah (Gutes neues Jahr) und Allah al Ahram!

Kristina

Spaghetti Bolognese

Um mal wieder dem Ruf des Fressblogs gerecht zu werden, hier eine kleine Episode aus dem Team-Koch-Alltag:

Vor ein paar Tagen wollte Ashwin unbedingt Fleisch kaufen, um Spaghetti Bolognese zu kochen. Wir stoppten an einer Metzgerei, die auch innerhalb der palästinensischen Vergleichsskala wenig vertrauenserweckend aussah. Das Fleisch hing mit jeder Menge Fliegen drauf ungekühlt an einem Haken in der Hitze ab.

Und just von diesem leckeren Stück ließen Ashwin und Tina ungefähr anderthalb Kilo zu Hackfleisch verarbeiten. Mag sein, dass ich ein mitteleuropäischer Wohlstandssnob bin, aber ich hatte keine Lust mehr auf die Bolognese.

Wie auch immer, wir brauchten noch Tomatenmark für die Bolognese und ich meinte, dass wir ja noch eine Dose voll im Kühlschrank haben, die wir vor zwei Tagen geöffnet hatten. Darauf Tina völlig entgeistert über meinen Vorschlag: “But this is opened!”

 

Kristina

Pitta Undercover

Es ist verdammt hart sich bei dieser Hitze ramadankompatibel zu verhalten, sprich nichts in der Öffentlichkeit zu essen oder zu trinken. Wir werden aber langsam immer durchtriebener und unsere Strategien werden ausgefuchster. Wenn wir beispielsweise Familien besuchen und sie kurz aus dem Raum gehen, schieben wir schnell ein paar Cookies ein und holen unsere Wasserflaschen raus. Das Problem ist allerdings: vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir erwischt werden… Aber zum einen ist es verdammt lustig und zum anderen schlicht überlebensnotwendig.

Glücklicherweise gibt es auch den ein oder anderen Kollaborateur: Der Besitzer des Freedom Coffeeshop im alten Souq zum Beispiel hat uns heute ein Versteck eingerichtet, in dem wir Undercover-Pitta mit lecker Käse, Gemüse und schön viel Wasser gereicht bekamen.

Kristina

Böses Foul

Per Kommentar bin ich richtigerweise darauf aufmerksam gemacht worden, dass auf dem Foto im letzten Artikel nicht die Al-Aqsa-Moschee abgebildet ist, sondern vom Felsendom. Die Al-Aqsa-Moschee steht zwar ganz in der Nähe des Felsendoms auf dem Tempelberg, sieht aber anders aus. Asche auf mein Haupt…

Kristina

Wie heißt das braune Pulver?

Seit einer halben Stunde gibt es ein zweites orientalisches Gewürz in meinem Leben. Es ist ein braunes Pulver und es schmeckt ähnlich wie Zatar, aber eben nicht ganz. Vier Frauen aus Gaza-Stadt, deren Kinder, Schwestern oder Ehemänner hier im Krankenhaus sind, haben mich gerade eingeladen, mit ihnen Salbei-Tee zu trinken und dieses seltsame Gewürz auf Brot zu essen.

Leider konnten sie praktisch kein Englisch und daher waren meine Fragen umsonst, wie die Gewürzmischung heißt, damit ich es aufschreiben kann. Aber sie haben mir eine Kostprobe mitgegeben zusammen mit Zatar. Da sie fast kein Englisch sprechen konnten, hab ich’s mit Arabisch probiert. Aber unsere Unterhaltung bestand im Wesentlichen aus “Achlan Wa Sachlan” (Herzlich Willkommen) und “Alhamdullalah” (Gott sei Dank). Die Frauen habe ich kennen gelernt, als ich vom Hoteldach Fotos von Jerusalem bei Nacht machen wollte und sie ihre Neugierde nicht recht zügeln konnten… 

Hier das Foto von der Al-Aqsa-Moschee des Felsendoms, das dabei entstanden ist:

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