Archiv für die Kategorie 'Galerie'

Kristina

Neues aus Um Al Keir

Der letzte Eintrag ist schon eine ganze Weile her. Höchste Zeit, das Blog zu reaktivieren. Und was gibt es da besseres als dieses Video, auf das ich in den letzten Tagen gestoßen bin:


vimeo Direkt

Der Film dreht sich um Eid, einen Bewohner von Um Al Keir, einem kleinen Dorf in den Bergen südlich von Hebron. In diesem Ort leben palästinensische Flüchtlinge, die – ich glaube in den 50er Jahren – von Israel an diesen Platz umgesiedelt wurden. Nun sind sie erneut bedroht – diesmal von der israelischen Siedlung Karmel, die immer näher an ihr Dorf heranrückt. Aber darum geht es in diesem Film nur am Rande. Eigentlich geht es um Eids Hobby: das Bauen von Modellfahrzeugen aus Plastikmüll und Metallschrott. Und es sind nicht irgendwelche Modelle, die er baut – es sind Nachbauten israelischer Fahrzeuge, die ihm das Leben in Um Al Keir zur Hölle machen können; beispielsweise das Modell eines Bulldozers, der sein Haus zerstört hat.

Wer sich näher mit Um Al Keir beschäftigen möchte: im Artikel Hinter Gittern gibt es nähere Informationen.

Kristina

Illustrator…

… regt zum Spielen an:

schoolrun2.jpg

Kristina

Banksy bei Bonham

Haben Sie am kommenden Dienstag, den 24. Februar 2009 schon was vor? Nicht? Dann schauen Sie doch mal im Londoner Auktionshaus Bonham vorbei. Dort werden Werke des großartigen Graffiti-Künstlers mit dem Pseudonym “Banksy” verkauft. Kleiner Wermutstropfen: Kein Stück Mauer zwischen Palästina und Israel. Wäre doch zu schön gewesen, so ein paar Löcher… 

Und für so’n Stück’n Mauer hätt’ ich in unserer Wohnung durchaus etwas umdekoriert:

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Ja, Sie wollen noch mehr sehen? Hier geht’s zur Website. Aber nicht erschrecken am Dienstag (ich weiß, der Flug war schon so teuer…) und das Sparbuch gleich mal mitnehmen. Die Stücke gehen durchaus mal für 150.000 Euro weg.

Kristina

Grüße aus Derry

Nordirland und Palästina – zwei Regionen, die einiges gemeinsam haben beziehungsweise hatten, obwohl sie Tausende von Kilometern trennen. In Nordirland wurde der jahrzehntelange Konflikt beigelegt, die Besatzung beendet, der Terrorismus obsolet. Und warum? Weil die damalige Besatzungsmacht Großbritannien mit ihren Feinden verhandelt hat: der Irish Republican Army (IRA). Da kann die Ernennung von George Mitchell als Nahostgesandter der USA als positives Zeichen gewertet werden. Immerhin hat Mitchell bei den Friedensverhandlungen in Nordirland eine entscheidende Rolle gespielt. Mehr dazu findet sich unter anderem in dem sehr lesenswerten Blog mit dem etwas martialischen Titel: The Electronic Intifada. Ob nun Zipi oder Bibi die Wahl heute gewinnt – fest steht, dass sie mit George Mitchell rechnen müssen. Und das ist vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Und dass es jetzt in der nordirischen Stadt Derry sogar schon Palestina-Solidaritäts-Wandgemälde gibt, freut geneigte Irlandreisende natürlich besonders…

 

Und so sieht ein anderes Wandgemälde in Derry aus: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte einging. Foto: Kristina Kühl

Hier der Klassiker der Wandgemälde in Derry: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte und in das gleichnamige Lied von U2 einging. Foto: Matthias Damm

 


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Und dieses Palästina-Solidaritäts-Wandgemälde findet sich jetzt offenbar ebenfalls in Derry. Foto: Ali Abunimah auf Electronic Intifada

Kristina

Yanoun – Siedler = ?

Yanoun hat etwa 150 Einwohner. Wer Hebron mit seinen 170.000 Einwohnern gewohnt ist, findet Yanoun klein. Die Yanouner halten den Ort aber für groß genug, um ihn in zwei Ortsteile zu teilen: in Ober- und Unter-Yanoun. Der Ort ist wunderschön gelegen und man kann an manchen Aussichtspunkten bis nach Jordanien und ins Jordantal schauen. Es wäre ein Paradies, wenn da nicht etwa alle vierzehn Tage während des Shabbats Siedler der umliegenden Berge mit ihren M16 durch den Ort patrouillieren und die Bewohner verängstigen würden. Die Tage in Yanoun heißen daher Sunday, Monday, Tuesdays, Wednesday, Thursday, Friday und Settlersday.

Die Siedler sehen das natürlich völlig anders: in deren Augen scheinen die Dorfbewohner allesamt Terroristen zu sein und daher wird der Ort von allen Seiten mit Hilfe von Wachtürmen und Scheinwerfern Tag und Nacht überwacht. Das hat zumindest den Vorteil, dass die Bewohner keine eigene Straßenbeleuchtung brauchen. 

Die Antwort auf die Eingangsformel muss also lauten: ? = Paradies

Weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche Fotos ich hochlade, gibt’s an dieser Stelle ‘ne große Galerie:

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