Monatsarchiv für August 2008

Kristina

Bilder einer Woche Teil 1

Kristina

Tränengas

Und wieder geht ein vollgepackter und schrecklich interessanter Tag zu Ende. 

  1. Gottesdienst (war mir ein wenig zu katholisch)
  2. Breaking the Silence (Super Vortrag über die Struktur und Gewohnheiten des Militärs. Der Vortragende war ein ehemaliger Soldat, der unter anderem in der Golani Brigade gedient hat und auch in Hebron im Einsatz war)
  3. Security Matters (Sicherheitsvorkehrungen)
  4. Machsom Watch (ebenfalls ein super Vortrag einer 73-jährigen Israelin über die Möglichkeiten, an Checkpoints zu intervenieren: wie lange darf beispielsweise ein Passant an einem Checkpoint festgehalten werden und welche Mindeststandards gelten dabei.) 
Zum Thema Security Matters noch eine kleine Ausführung dazu, wie man vorgehen sollte, wenn man Tränengas eingeatmet hat:
Kristina

Shabbat Shalom

Gestern hatten wir das Glück, an einem Shabbat-Gottesdienst einer orthodoxen Gemeinde in Jerusalem teilnehmen zu dürfen – und es war toll! Ich habe zwar kein Wort verstanden aber ich habs sehr genossen. Der Empfang war herzlich und der Gottesdienst sehr lebendig: Kinder laufen hin und her ohne dabei zu stören, ab und zu steht mal einer auf und geht, andere kommen und es wird praktisch die ganze Zeit gesungen. Wer also die Gelegenheit hat: es lohnt sich!

Kristina

Wir müssen draußen bleiben

Hier noch kurz ein paar Sätze zu jüngsten Entwicklungen in Hebron: Seit etwa drei Monaten werden einige Friedensinitiativen daran gehindert, nach Hebron zu kommen. Das gilt unter anderem auch für Breaking the silence und B’tselem. Breaking the Silence ist eine Initiative ehemaliger israelischer Soldaten, die in Hebron ihre Wehrpflicht abgeleistet haben, und die jetzt Touristen in Stadtführungen über die Zustände aufklären. B’tselem ist die Initiative, die mit ihrem Projekt “Shooting back” Aufsehen erregt, weil sie Videokameras an von Siedlerattacken gefährdete Palästinenser verteilen.

Ebenfalls interessant bezüglich B’tselem – ein Friedensaktivist in Hebron schilderte uns gestern folgendes Erlebnis: Er wurde vor kurzem von Soldaten besucht, nachdem er Videos von Siedler-Attacken an internationale Friedensinitiativen weitergegeben hatte. Ihm wurde mit Haft gedroht, wenn er diese DVDs an Internationale weitergibt. Bei dem Besuch haben die Soldaten dann noch um sicher zu gehen seinen PC zerstört. Die Videos hatte er oder die Friedensaktivisten bereits mehrfach auf unterschiedliche Webseiten hochgeladen, die dann innerhalb kürzester Zeit geblockt waren.

Und noch eine Neuigkeit: seit August hat die für ihr hartes Durchgreifen gegenüber Palästinensern bekannte Golani Brigade den Dienst in Hebron übernommen. Wir dürfen also gespannt sein.

Kristina

Taxi nach Jerusalem

Die Überschrift klingt wie ein Filmtitel, oder? Wobei: “Taxi nach Hebron” wäre noch cooler, aber da bin ich nun mal gerade nicht. Wie auch immer, die Taxifahrt hierher hätte auch Stoff für einen Kurzfilm gegeben.

Wir haben uns Mittags in Hebron auf den Weg gemacht und uns gegenüber vom “Happy Bunny”, einem ehemaligen Restaurant, nach einem Taxi umgesehen. Es hat auch gleich einer der Kleinbusse gehalten und wollte uns mitnehmen. Nachdem wir losgefahren sind, haben wir bemerkt, dass zwei Mitfahrer für uns Platz machen mussten und ausgestiegen sind.  Entsprechend peinlich berührt waren wir natürlich. Was wir nicht wussten war, dass die Beiden selbst den Taxifahrer gebeten hatten, anzuhalten, weil sie wollten, dass er uns statt sie (oder schreibt man “ihrer”, Dr. D?) mitnimmt. Freitags ist es wegen des Feiertags schwer ein Taxi nach Bethlehem (da mussten wir umsteigen) zu bekommen und wir waren schwer bepackt… Ein Mitfahrer machte uns darauf aufmerksam, nachdem er bemerkt hat, dass wir vor Scham am liebsten irgendwo zwischen den Sitzen verschwunden wären. Der gleiche Mitfahrer stellte sich dann auch als ehemaliger Mitarbeiter von Lifegate heraus, was besonders zwei Blog-Leserinnen sehr freuen wird. Lifegate ist eine deutschen Organisation, die mit behinderten Menschen arbeitet (richtig Yvonne?) und die ich irgendwann besuchen möchte, wenn ich mal Zeit habe. 

Was danach passierte war ebenfalls sehr cool: Mitten in Bethlehem fuhr der Taxifahrer mal schnell an den Straßenrand, packte seinen Teppich, den er über der Handbremse deponiert hat, und ging gegenüber für fünf Minuten zusammen mit Passanten Beten. Wahrscheinlich ist das nix besonderes aber ich fand’s schon sehr scharf!

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