Matthias

Shooting Back

Da regt man sich noch auf, daß das, was in Palästina passiert, in Deutschland so wenig Echo in den Medien findet, und jetzt das:

Die Tagesthemen haben gestern einen schönen Beitrag über die Organisation B’Tselem gebracht: Hier gehts zur Tagesthemen-Seite.

B’Tselem verteilt unter dem Motto “Shooting Back” Videokameras an Palästinenser, die Opfer von Übergriffen von Siedlern und Sicherheitskräften wurden. Im Beitrag werden Bilder und Interviews aus Susiya gezeigt, wo neben EAPPI auch B’Tselem aktiv ist.

Diese Methode ist so einfach wie effektiv: Das Beweismaterial diente bereits in vielen Fällen dazu, Übergriffe publik zu machen. B’Tselem-Material wird von den Medien verwendet und diente auch schon häufig vor Gericht als Beweismittel. Die Methode wirkt auch präventiv: Die Tatsache, daß die Opfer mit Kameras ausgestattet werden, führt dazu, daß Angriffe unterbleiben. Im Tagesthemen-Beitrag wurde erwähnt, daß sich die Lage in Susiya entspannt habe, seit B’Tselem dort aktiv wurde. Besonders faszinierend finde ich die folgende Auswirkung: Da sie wissen, daß ihre Aufnahmen unbrauchbar sind, wenn darauf Gewalt zu sehen ist, die von den Palästinensern ausgeübt wird, drängen die B’Tselem-Aktivisten die Palästinenser dazu, selbst auf Gewalt zu verzichten. Der übliche Teufelskreis von maskierten Siedlerangriffen und Steinwürfen palästinensicher Jugendlicher kann so unterbrochen werden.

Hier der Link zur B’Tselem-Homepage (auf Englisch).

Mehr zu B’Tselem im Blog hier und hier.

Ein Kommentar zu “Shooting Back”

  1. Kristinaam 13.11.2008 um 0:25

    Wow, da sind ja alle Noajars in den Tagesthemen, sogar der kleine Hamoudi! Bin begeistert, sie zu sehn! Und auch erstaunt, dass sie’s auf so prominenten Platz geschafft haben — verdient haben sie’s jedenfalls.

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