Archiv für die Kategorie 'Newsticker'

Kristina

Banksy bei Bonham

Haben Sie am kommenden Dienstag, den 24. Februar 2009 schon was vor? Nicht? Dann schauen Sie doch mal im Londoner Auktionshaus Bonham vorbei. Dort werden Werke des großartigen Graffiti-Künstlers mit dem Pseudonym “Banksy” verkauft. Kleiner Wermutstropfen: Kein Stück Mauer zwischen Palästina und Israel. Wäre doch zu schön gewesen, so ein paar Löcher… 

Und für so’n Stück’n Mauer hätt’ ich in unserer Wohnung durchaus etwas umdekoriert:

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Ja, Sie wollen noch mehr sehen? Hier geht’s zur Website. Aber nicht erschrecken am Dienstag (ich weiß, der Flug war schon so teuer…) und das Sparbuch gleich mal mitnehmen. Die Stücke gehen durchaus mal für 150.000 Euro weg.

Kristina

Grüße aus Derry

Nordirland und Palästina – zwei Regionen, die einiges gemeinsam haben beziehungsweise hatten, obwohl sie Tausende von Kilometern trennen. In Nordirland wurde der jahrzehntelange Konflikt beigelegt, die Besatzung beendet, der Terrorismus obsolet. Und warum? Weil die damalige Besatzungsmacht Großbritannien mit ihren Feinden verhandelt hat: der Irish Republican Army (IRA). Da kann die Ernennung von George Mitchell als Nahostgesandter der USA als positives Zeichen gewertet werden. Immerhin hat Mitchell bei den Friedensverhandlungen in Nordirland eine entscheidende Rolle gespielt. Mehr dazu findet sich unter anderem in dem sehr lesenswerten Blog mit dem etwas martialischen Titel: The Electronic Intifada. Ob nun Zipi oder Bibi die Wahl heute gewinnt – fest steht, dass sie mit George Mitchell rechnen müssen. Und das ist vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Und dass es jetzt in der nordirischen Stadt Derry sogar schon Palestina-Solidaritäts-Wandgemälde gibt, freut geneigte Irlandreisende natürlich besonders…

 

Und so sieht ein anderes Wandgemälde in Derry aus: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte einging. Foto: Kristina Kühl

Hier der Klassiker der Wandgemälde in Derry: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte und in das gleichnamige Lied von U2 einging. Foto: Matthias Damm

 


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Und dieses Palästina-Solidaritäts-Wandgemälde findet sich jetzt offenbar ebenfalls in Derry. Foto: Ali Abunimah auf Electronic Intifada

Matthias

Hoffnung für Gaza?

Die BBC illustriert ihre Berichterstattung über Gaza heute mit diesem großartigen Foto.

Kein Kommentar notwendig.

Gaza-Friedenstaube

Quelle. Leider ohne Angaben zu Fotograf oder Kontext.

Matthias

Hamas hoch zehn

Statt eines Kommentars zu der Katastrophe, die sich derzeit im Gaza abspielt, ein Hinweis auf  einen großartigen Essay des alternativen Nobelpreisträgers (und israelischen Friedensaktivisten) Uri Avnery in der heutigen taz (Link zum Artikel):

Vor einiger Zeit schrieb ich, die Gazablockade sei eine Art wissenschaftliches Experiment, um herauszufinden, wie weit man eine Bevölkerung aushungern lassen und ihr Leben zur Hölle machen könne, bevor sie dem Druck nachgibt. Dieses Experiment wurde mit der großzügigen Hilfe Europas und der USA durchgeführt. Bis jetzt ist das Experiment nicht gelungen. Die Hamas wurde stärker und die Reichweite der Kassams länger. Der gegenwärtige Krieg ist eine Fortsetzung des Experiments mit andern Mitteln. [...]

Dieser Krieg wird unser Land verändern. Israel versäumt die historische Chance, mit dem säkularen arabischen Nationalismus Frieden zu machen. Morgen wird es mit einer einförmigen fundamentalistischen arabischen Welt konfrontiert sein. Mit Hamas hoch zehn.

Nachtrag:

Der ARD-Korrespondent Carsten Kühntopp schlägt in eine ähnliche Kerbe, wenn er in seinem Kommentar die Haltung der EU zum Krieg um Gaza kritisiert:

Da [der tschechische Außenminister] Schwarzenberg nicht zur Kenntnis zu nehmen scheint, dass auch Hamas eine legitime Forderung hat — die Öffnung des Gaza-Streifens –, dürfte es kaum gelingen, einen wahren Durchbruch zu erreichen. Die Geschichte des Nahen Ostens hat unzählige israelisch-palästinensische Vereinbarungen gesehen, die stets das israelische Interesse höher hingen als das palästinensische. Gescheitert sind sie alle wegen genau dieses Grundfehlers.

Kristina

Die Zeit ist reif!

 

Das Haus oberhalb der Mauer steht in der israelischen Siedlung Kiriyat Arbaa. Direkt unterhalb der Mauer lebt die Familie, die Opfer des letzten Pogroms wurde.

 

Es ist jetzt 41 Jahre her, seit Israel in der Westbank einmarschiert ist. Es ist ebenfalls 41 Jahre her, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 242 verabschiedet hat, in der Israel aufgefordert wurde, aus allen besetzten Gebieten abzuziehen (Gaza-Streifen, Golan-Höhen, Sinai-Halbinsel und Westbank). Geschehen ist wenig. Hebron liegt im Herzen der Westbank. Was um alles in der Welt haben Israelis dort zu suchen? 

Die Genfer Konvention verbietet ausdrücklich den Bau von Siedlungen in besetzten Gebieten. Warum verstößt Israel dann seit 41 Jahren gegen Völkerrecht? Nach der Genfer Konvention ist eine Besatzungsmacht für den Schutz der Zivilbevölkerung im besetzten Gebiet zuständig. Warum lassen israelische Armee und Polizei dann zu, dass Pogrome an der palästinensischen Bevölkerung verübt werden? Warum lassen sie zu, dass ein Mob von Siedlern Menschen jagt, Häuser anzündet, Feuer auf Menschen eröffnet, Friedhöfe schändet und eine Menge hunderter schaulustiger Siedler dabei noch zusieht.

Die Zeit ist reif: Zieh Dich zurück Israel, auf Deine Seite der Green Line und halte Dich an internationale Gesetze.

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