Archiv für die Kategorie 'Hebron'

Heute hatte ich Gelegenheit mit Janet Benvie zu sprechen, der 53-jährigen britischen Friedensaktivistin des Christian Peacemaker Teams, die am Samstag von einem Siedler mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde. Sie erzählte mir noch ein paar Details, die ich gerne an dieser Stelle veröffentlichen möchte.

Die Soldaten kamen am vergangenen Samstag noch während der Attacke an. Sie mussten zumindest aus der Entfernung noch etwas gesehen haben. Als Benvie die Soldaten sah, rief sie ihnen zu, dass die Siedler sie attackiert hatten und dass die Soldaten diese festhalten sollen. Nachdem die Soldaten sie ignorierten, lief sie ihnen und den Siedlern nach und wiederholte ihre Forderung immer wieder. Anstatt jedoch die Siedler festzuhalten, drängten die Soldaten die Siedler zu gehen indem sie sie geradezu wegstießen und ihnen den Weg zeigten in welche Richtung sie  verschwinden sollten. 

 Das zweite interessante Detail: Obwohl Benvie mehrmals eine Aussage machen wollte, sprachen die Polizisten mit ihr ausschließlich darüber, dass sie gehen solle, weil es nun eine Closed Military Zone sei. 

Wie bereits berichtet, waren Janet Benvie und Abed Hashlamoun (der verletzte Fotograf) gestern bei der israelischen Polizei, um ihre Aussage zu machen. Erfreulicherweise schienen die Polizisten gestern interessiert an der Aufklärung. Benvie ging mit ihnen zwei Stunden glücklicherweise sehr gute Videomaterial durch, das von einem Filmteam aufgenommen worden war. Ich vermute, das Interesse hängt sehr stark damit zusammen, dass der Vorfall eine große internationalen Aufmerksamkeit nach sich zog.

Kristina

Shabbat Attack (3)

Der verletzte Fotograf Abed Hashlamoun

 

Bild: Der verletzte Fotograf Abed Hashlamoun

Die Olivenernte in Tel Rumeida hat es heute auf die erste Seite der Middle-East-Section von BBC News gebracht. Der Artikel und insbesondere das Foto von der Attacke lohnen sich! Ein weiterer Artikel dazu fand sich in der Jerusalem Post gestern (dummerweise find ich ihn heute nicht mehr). Dort wurde erwähnt, dass der Fotograf nach der Attacke offenbar einen Stein in Richtung der Siedler geworfen hat. Den ganzen Beitrag lesen »

Matthias

Shabbat Attack (2)

Noch eine Anekdote am Rande zu dem, was am vergangenen Samstag in Hebron passiert ist:
Kurz bevor uns die Polizei von dem Gelände im Wadi Al Hussein vertrieb, mußte sie noch ein anderes Problem lösen: Einer der Polizei-Jeeps hatte sich in herumliegendem Stacheldraht verfangen (auf dem Bild nur schwer zu erkennen):

Nach einigen wenig erfolgreichen Versuchen, den Stacheldraht, der sich um die Vorderachse gewickelt hatte, durch Hin- und Herfahren zu entfernen, mußte die Polizei auf Hilfe von unerwarteter Seite zurückgreifen: Erst als der Vater der palästinensischen Familie, also der Besitzer des Grundstücks, um das von den Siedlern bedroht wird, den Polizisten zur Hilfe kam, gelang es, das Auto zu befreien.
So einfach könnten die Dinge in Palästina sein.
(Bild und Text: Matthias)

Kristina

Goodbye Gastfotografen

Das Hebron-Team wünscht unseren Gästen und Gastfotografen aus Halmstad (Schweden) und insbesondere Nürnberg eine gute Heimreise! Wir trinken ein alkoholfreies Bier auf Euer Wohl!

Bild: Die weibliche Hälfte des Hebron-Teams samt Gästen im Wohnzimmer von Mohammed und seiner Familie.

Kristina

Shabbat Attack

Und wieder ein Shabbat, der harmlos beginnt und am Ende fragt man sich, in welchem Film man jetzt eigentlich geraten ist. Ursprüngliches Programm des Tages: Olivenernte unterhalb von Issas Haus nahe der israelischen Siedlung Tel Rumeida und anschließend der wöchentliche Besuch der von Siedlerattacken bedrohten Familie. 

Die Stimmung bei der Olivenernte war entspannt und freudig. Wir pflückten die Oliven unter anderem zusammen mit Sabeel Nazareth, einer Friedensinitiative palästinensischer Christen. Wir wurden mit Applaus begrüßt, während der Ernte wurde gesungen, die Kinder spielten, eine Israelin gab Karottenkuchen aus, es gab Tee – sprich Bilderbuchernte.

Plötzlich springen einige Friedensaktivisten auf und rennen den Hang hinunter, wo ebenfalls geerntet wird. 

Was war passiert? Siedler haben Abed Hashlamoun, einen Fotografen der European Pressphoto Agency (EPA), blutig geschlagen und im Gesicht sowie am Bein verletzt. Den ganzen Beitrag lesen »

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