07.12.2008
No children of mine
Wenn das, was in den letzten Tagen in Hebron passiert ist, als Reaktion auf die Räumung des von militanten Siedlern besetzten Hauses, etwas gutes hat, dann folgendes: In der isrealischen und auch der weltweiten Politik und Öffentlichkeit hat sich ein erstaunlicher Bewußtseinswandel vollzogen.
So bezeichnete der israelische Noch-Ministerpräsident Ehud Olmert heute das Vorgehen der Siedler als Pogrom – ein Begriff, der natürlich mit Bedacht gewählt wurde:
“We are the children of a people whose historic ethos is built on the memory of pogroms,” Olmert said during the weekly cabinet meeting in Jerusalem. “The sight of Jews firing at innocent Palestinians has no other name than pogrom”. (Haaretz)
In der liberalen Presse Isreals (so beispielsweise in der großen säkulär-liberalen Tageszeitung Haaretz) war das Reizwort “Pogrom” schon vor einigen Tagen verwendet worden.
Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Vorfall am Freitag: Bewaffnete Siedler hatten eine palästinensische Familie überfallen, ihr Anwesen brandgeschatzt und ihr Leben bedroht. (Kristina hat die Familie mehrmals besucht, weil sie bereits in der Vergangenheit häufig von Siedlern attackiert wurde.)