Archiv für die Kategorie 'Susiya'

Kristina

34 Stunden in Bildern

Viel mehr Zeit bleibt mir heute leider auch nicht, aber zumindest ein paar Zeilen schaffe ich… Von Freitag neun Uhr morgens bis Samstag so gegen fünf Uhr abends waren wir ununterbrochen im Einsatz:

  1. Olivenernte im Wadi Al Hussein bei der Bauernfamilie, die eingekeilt zwischen den israelischen Siedlungen Quiriat Arbaa, Givat Havot und dem neuen Settlement “Beit ha Shalom” lebt und auf deren Grund nun auch noch eine Zeltsynagoge steht. 
  2. Susiya: Schaf schlachten, Wasser pumpen und unter Olivenbäumen verstecken, nachdem die gesamte Ortschaft zur geschlossenen militärischen Zone erklärt worden ist
  3. Wie jeden Shabbat: Begleitung der Bauernfamilie bei der wir den Tag vorher Oliven geerntet haben. 
Und hier das Ganze in Bildern:
Kristina

Landleben

Wann wird’s endlich wieder Freitag? Das Landleben in Susiya ist so seltsam und so toll, ich kann’s kaum beschreiben! Was für eine willkommene Abwechslung zum Stadtalltag. Allerdings, wenn man die Hintergründe kennt, sieht es ‘ne ganze Ecke weniger harmonisch aus: viel zu wenig Wasser, von fließendem Wasser ganz zu schweigen, Strom nur durch eine Mini-Solar-und-Windanlage, kein festes Dach über dem Kopf (der Bau von Häusern oder Höhlen auf ihrem Land wurde von der israelischen Regierung verboten), Siedlerattacken, Besatzung. Vergangenen Freitag und Samstag waren wir wieder bei der Familie. Unsere Hauptaufgaben dort:

  • Wasser aus einem nahegelegenen Brunnen holen, 
  • Fussballspielen mit den zahllosen Kindern der Familien, 
  • Fasten brechen, 
  • am gleichen Abend noch mal Fasten brechen bei einer anderen Familie, 
  • im Zelt sitzen, während die einen Familienmitglieder Musik aus einem Mini-Radio hören, sich andere unterhalten und wieder andere schlafen, 
  • Luftballons für die zahllosen Kinder aufblasen,
  • Schafen beim Grasen und Hähnen beim Kämpfen zuschauen,
  • Fussball spielen.
Und so sieht das Ganze in Bildern aus:
Matthias

Unterwegs per Google Maps

Dank meines wunderbaren Systemadministrators (vielen Dank Matthias!) sind unsere ersten beiden Einsatztage in Susiya am 27. und 28.8.08 jetzt auch per Google Maps nachzuverfolgen. Der Kreis ganz unten war übrigens der Spaziergang am 28.8. bei dem das Lamm geboren wurde (der südöstlichste Punkt ist quasi der Kreissaal). Die Daten sind auf einem GPS-Gerät gespeichert, das ich immer mit mir herumtrage. 

Susiya

Nachtrag vom Administrator: Mit einem Klick auf den Link unter der Karte läßt sich eine .kml-Datei herunterladen, die man dann noch beeindruckender in Google Earth ansehen kann. Tip: Wenn man die Funktion “Gelände” einschaltet, kann man dreidimensional über die Hügel von Palästina fliegen … (Das Programm Google Earth gibt es hier.)

Kristina

3 lange Tage

Keine Ahnung wo ich anfangen soll. Es gibt soviel zu schreiben aber mir bleibt keine Zeit. Linda, eine Ehemalige, macht mit uns seit Dienstag die Übergabe und stellt uns zahllosen NGOs, Friedensinitiativen und Familien vor. Die Übersicht über die Namen – insbesondere über die tausend Kinder – habe ich schon lange verloren.

Hier ein paar Erlebnisse vom ersten Tag: Am Dienstag sind wir, gleich nach der Ankunft in unserer Wohnung, nach Susiya gefahren, ein Ort irgendwo im Nirgendwo in den Bergen südlich von Hebron, wo Bauern in Zelten leben. Sie haben keine Genehmigung, etwas zu bauen oder Höhlen in den Fels zu schlagen. Dort wurde eine Familie vor ein paar Wochen von einer Hand voll maskierter Siedler überfallen und mit Baseballschlägern attackiert. Eine alte Frau und andere Familienmitglieder wurden dabei schwer verletzt. 

Dank der Initiative “Shooting Back” der israelischen Friedensinitiative B’tselem, die Videokameras an gefährdete Familienmitglieder verteilen, war es möglich, den Überfall zu dokumentieren. Das Video ging um die Welt und ist auf der B’tselem-Website und unter anderem bei You Tube zu finden. Den Link füge ich an, wenn ich mehr Zeit habe. 

In dieser Region gibt es einige gefährdete Familien. Einmal wöchentlich besuchen wir Familien und bleiben über Nacht.  Der Empfang in Susiya war starker Tobak: kaum angekommen hörten wir einen Schuss, nicht weit von uns entfernt. Ein Hund der Hirtenfamilie wurde von einem vorbeifahrenden Siedler angeschossen – einfach so. Hier ein Foto:

Am nächsten Morgen gab’s dann das Kontrastprogramm: Als wir mit den Hirten auf dem Feld waren, kamen wir genau richtig, um bei der Geburt eines Lamms zuzusehn. Und auf einmal fühlt man sich wie in Brehms Tierleben…

 

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