Kristina

Kicked out again

Ein neuer Tag und ein erneuter Rauswurf aus dem von Israel kontrollierten Teil Hebrons. Ashwin und ich haben heute morgen den School Run übernommen. Wie gewohnt stand ich oberhalb der israelischen Siedlung Beit Hadassa, nahe der palästinensischen Cordoba-Schule während die Kinder in die Schule liefen. Um etwa halb acht kamen dann etwa dreißig oder vierzig Siedler aus Beit Hadassa, haben getanzt, gesungen und ihren Feiertag Simchat Torah eingeläutet.

Hätte ich die gleiche Szene in Westjerusalem gesehen, hätte ich mich gefreut. Hebron ist aber nicht Westjerusalem, was man auch daran erkennt, dass zwei etwa zehnjährige Jungs in Richtung Cordoba-Schule laufen wollten, glücklicherweise aber von zwei älteren Siedlerinnen davon abgehalten wurden.

Die Siedler blockierten die gesamte Straße, so dass die palästinensischen Kinder auf ihrem Schulweg mitten durch die tanzende Menge laufen mussten. Als ich am Fuß der Treppe ankam, um sehen zu können, ob die Kinder passieren dürfen, kam mal wieder die israelische Polizei. Sie erzählte mir, der komplette durch Israel kontrollierte Teil Hebrons (H2) sei erneut eine Closed Military Zone (was offensichtlich ausschließlich für uns Internationale galt) und ich solle gehen, weil sie mich andernfalls inhaftieren würden.

Als wir den Checkpoint passierten und in den palästinensischen Teil Hebrons kamen, haben wir drei vielleicht sechsjährige Cordoba-Schüler getroffen. Soweit wir sie verstanden haben, hatten sie wegen der Siedler Angst, in die Schule zu gehen. Glücklicherweise erbarmte sich eine ältere Schülerin, rief ihnen “Yalla” zu, was soviel bedeutet wie “Auf geht’s” oder “schnell” und nahm die Jungen mit. Da kann man nur hoffen, dass es heute trotz allem ruhig blieb.

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