Matthias

Hamas hoch zehn

Statt eines Kommentars zu der Katastrophe, die sich derzeit im Gaza abspielt, ein Hinweis auf  einen großartigen Essay des alternativen Nobelpreisträgers (und israelischen Friedensaktivisten) Uri Avnery in der heutigen taz (Link zum Artikel):

Vor einiger Zeit schrieb ich, die Gazablockade sei eine Art wissenschaftliches Experiment, um herauszufinden, wie weit man eine Bevölkerung aushungern lassen und ihr Leben zur Hölle machen könne, bevor sie dem Druck nachgibt. Dieses Experiment wurde mit der großzügigen Hilfe Europas und der USA durchgeführt. Bis jetzt ist das Experiment nicht gelungen. Die Hamas wurde stärker und die Reichweite der Kassams länger. Der gegenwärtige Krieg ist eine Fortsetzung des Experiments mit andern Mitteln. [...]

Dieser Krieg wird unser Land verändern. Israel versäumt die historische Chance, mit dem säkularen arabischen Nationalismus Frieden zu machen. Morgen wird es mit einer einförmigen fundamentalistischen arabischen Welt konfrontiert sein. Mit Hamas hoch zehn.

Nachtrag:

Der ARD-Korrespondent Carsten Kühntopp schlägt in eine ähnliche Kerbe, wenn er in seinem Kommentar die Haltung der EU zum Krieg um Gaza kritisiert:

Da [der tschechische Außenminister] Schwarzenberg nicht zur Kenntnis zu nehmen scheint, dass auch Hamas eine legitime Forderung hat — die Öffnung des Gaza-Streifens –, dürfte es kaum gelingen, einen wahren Durchbruch zu erreichen. Die Geschichte des Nahen Ostens hat unzählige israelisch-palästinensische Vereinbarungen gesehen, die stets das israelische Interesse höher hingen als das palästinensische. Gescheitert sind sie alle wegen genau dieses Grundfehlers.

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