Monatsarchiv für September 2008

Kristina

Sittin’ on the Dock of the Bay

Morgen um diese Zeit werde ich am Strand in Tel Aviv beziehungsweise Jaffa sitzen und meinen ersten richtigen freien Abend seit vier Wochen genießen – ich kann’s kaum erwarten! Und dort bleibe ich dann bis Samstag Abend sitzen, schaue den Schiffen beim An- und Ablegen zu, lass mir die Sonne auf den Bauch scheinen und werde nix tun, außer lesen, Otis Redding hören, schlafen ab und zu mal ins Meer springen – yip! Und ich werde garantiert keine langärmeligen Hemden tragen, soviel ist sicher.

Kristina

Stinkwaffe

Wie uns bereits ein Breaking-the-Silence-Aktivist bei seiner Einführung in gebräuchliche letale und nicht-letale Waffen der Israeli Defense Force (IDF) erzählt hat, wird seit Neuestem bei Demonstrationen eine Stinkwaffe gegen Demonstranten eingesetzt. Angeblich wird damit der Geruch eines Stinktiers nachgeahmt und der Gestank ist so hartnäckig, dass er bis zu fünf Jahren in der Kleidung hängt. Diese Stinkwaffe war Telepolis einen Artikel wert, den ich hiermit gerne weiterempfehlen will.

Kristina

Grenzpolizei mit Muttergefühlen

Grenzpolizisten können ja so nett sein: Nachdem wir erfahren haben, dass gestern in Jerusalem ein Neunzehnjähriger arabischer Herkunft mit einem Auto in eine Gruppe von Soldaten gerast ist, hatten wir die Befürchtung, dass Soldaten und Grenzpolizei den Palästinensern heute einen schweren Tag bereiten. Stattdessen habe ich das hier beobachtet:

 

 

Sieht ganz so aus, als hätte die Grenzpolizei heute ihre Muttergefühle entdeckt und zwar unabhängig von der Nationalität der Kinder. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist!

Kristina

Ohne Fluus nix luus

Hier noch eine kleine Anekdote am Rande: gestern wurden wir von einem der Internationals vor Ort gefragt, ob wir nicht diese “Economical Accompaniers” sind. Kein Wunder, dass wir auf der Straße immer wieder angesprochen werden: “Biddi Fluus. One Schekel?” Vielleicht sollten die Mitglieder des Weltkirchenrats noch mal überdenken, ob sie uns wirklich dauerhaft “Ecumenical Accompaniers” nennen wollen.

Kristina

Landleben

Wann wird’s endlich wieder Freitag? Das Landleben in Susiya ist so seltsam und so toll, ich kann’s kaum beschreiben! Was für eine willkommene Abwechslung zum Stadtalltag. Allerdings, wenn man die Hintergründe kennt, sieht es ‘ne ganze Ecke weniger harmonisch aus: viel zu wenig Wasser, von fließendem Wasser ganz zu schweigen, Strom nur durch eine Mini-Solar-und-Windanlage, kein festes Dach über dem Kopf (der Bau von Häusern oder Höhlen auf ihrem Land wurde von der israelischen Regierung verboten), Siedlerattacken, Besatzung. Vergangenen Freitag und Samstag waren wir wieder bei der Familie. Unsere Hauptaufgaben dort:

  • Wasser aus einem nahegelegenen Brunnen holen, 
  • Fussballspielen mit den zahllosen Kindern der Familien, 
  • Fasten brechen, 
  • am gleichen Abend noch mal Fasten brechen bei einer anderen Familie, 
  • im Zelt sitzen, während die einen Familienmitglieder Musik aus einem Mini-Radio hören, sich andere unterhalten und wieder andere schlafen, 
  • Luftballons für die zahllosen Kinder aufblasen,
  • Schafen beim Grasen und Hähnen beim Kämpfen zuschauen,
  • Fussball spielen.
Und so sieht das Ganze in Bildern aus:

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