Archiv für die Kategorie 'Aus den Tiefen der Bibliothek'

Kristina

Grüße aus Derry

Nordirland und Palästina – zwei Regionen, die einiges gemeinsam haben beziehungsweise hatten, obwohl sie Tausende von Kilometern trennen. In Nordirland wurde der jahrzehntelange Konflikt beigelegt, die Besatzung beendet, der Terrorismus obsolet. Und warum? Weil die damalige Besatzungsmacht Großbritannien mit ihren Feinden verhandelt hat: der Irish Republican Army (IRA). Da kann die Ernennung von George Mitchell als Nahostgesandter der USA als positives Zeichen gewertet werden. Immerhin hat Mitchell bei den Friedensverhandlungen in Nordirland eine entscheidende Rolle gespielt. Mehr dazu findet sich unter anderem in dem sehr lesenswerten Blog mit dem etwas martialischen Titel: The Electronic Intifada. Ob nun Zipi oder Bibi die Wahl heute gewinnt – fest steht, dass sie mit George Mitchell rechnen müssen. Und das ist vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Und dass es jetzt in der nordirischen Stadt Derry sogar schon Palestina-Solidaritäts-Wandgemälde gibt, freut geneigte Irlandreisende natürlich besonders…

 

Und so sieht ein anderes Wandgemälde in Derry aus: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte einging. Foto: Kristina Kühl

Hier der Klassiker der Wandgemälde in Derry: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte und in das gleichnamige Lied von U2 einging. Foto: Matthias Damm

 


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Und dieses Palästina-Solidaritäts-Wandgemälde findet sich jetzt offenbar ebenfalls in Derry. Foto: Ali Abunimah auf Electronic Intifada

Kristina

Das Bloggen geht weiter

Freude über Freude: Dank meiner Nachfolgerin Karin Luedi, geht das Bloggen über die Arbeit von EAPPI in Hebron weiter. Hier geht’s auf die Seite: east – Neues aus Hebron 

Außerdem wird ein Link zu den neuesten Artikeln ab sofort hier in der Seitenleiste rechts eingeblendet. Viel Spaß beim quer surfen und Beste Grüße ans east-Blog!

Kristina

Die spinnen, die Christen!

Als gäbe es nicht schon genug Ärger im ‘Heiligen Land’: Hier ein weiterer Beweis dafür, dass in diesem Land und ganz besonders in Jerusalem über kurz oder lang jeder durchdreht. Aber dass jetzt auch noch Mönche in der Grabeskirche aufeinander einprügeln, überrascht dann doch ein bisschen. Also, schnell Popcorn und Nachos holen und den Film genießen, den ich eben bei Youtube gefunden habe (ist aber auch bei Haaretz, Jerusalem Post, BBC und auf vermutlich tausend anderen Nachrichtenseiten zu finden).


YouTube Direkt

P.S.: Auch die taz berichtet ausführlich, Hintergründe zum Streit um die Grabeskirche in der Süddeutschen.

 

 

Matthias

Kino-Tipp (4): Beaufort

Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Kino-Tipp ist, aber zumindest ein Hinweis:
Für den Auslands-Oscar war dieses Jahr mit Joseph CedarBeaufort ein weiterer Nahost-Film nominiert, unterlag dann aber den österreichischen Fälschern.

Beaufort ist die Verfilmung von Ron Leshems Roman Wenn es ein Paradies gibt.

Wie auch das Buch ist der Film wohl ein recht harter Kriegsfilm, ein Kammerspiel über das Tun und Lassen der israelischen Soldaten im zweiten Libanonkrieg. Kristina hat das Buch gelesen, vielleicht will sie hier ja noch etwas ergänzen …

… Ja, das will ich gerne machen: Zum Film kann ich nichts sagen, aber das Buch finde ich äusserst lesenswert. Ich wollte schon lange mal einen Artikel darüber schreiben, hab’s aber nie geschafft. Das Buch hilft, die Denkweise und Gefühlswelt israelischer Soldaten nachzuvollziehen. Schön zu lesen ist es nicht im Sinne von: “Ja genau, das denke ich mir schon lange, endlich bringt es jemand auf den Punkt!”. Im Gegenteil: die Soldaten philosophieren zum Beispiel darüber, wie sie am besten “Araber” verschwinden lassen könnten oder was sie mit der Leiche eines ‘Kameradenmörders’ so alles anstellen möchten. Wie gesagt: schön zu lesen ist es nicht aber es wirkt authentisch. Der Autor ist so weit ich weiss Journalist bei Haaretz und war wie jeder Israeli mehrere Jahre beim Militär.

Obwohl Beaufort diverse Preise und Nominierungen aufzuweisen hat (neben dem Oscar einen Silbernen Bären auf der Berlinale 2007 für die Regie und einen Sack voll Preise bei den Preisen der israelischen Filmakademie), ist er am internationalen Publikum vorbeigegangen. So hat er unter anderem im Deutschland wohl keinen Verleih gefunden und ist auch noch nicht auf DVD erhältlich. In Großbritannien ist die DVD-Ausgabe bereits zum Ramsch-Preis verfügbar (z.B. hier oder hier).

Hier noch der Trailer:

 


YouTube Direkt

Kristina

Stinkwaffe

Wie uns bereits ein Breaking-the-Silence-Aktivist bei seiner Einführung in gebräuchliche letale und nicht-letale Waffen der Israeli Defense Force (IDF) erzählt hat, wird seit Neuestem bei Demonstrationen eine Stinkwaffe gegen Demonstranten eingesetzt. Angeblich wird damit der Geruch eines Stinktiers nachgeahmt und der Gestank ist so hartnäckig, dass er bis zu fünf Jahren in der Kleidung hängt. Diese Stinkwaffe war Telepolis einen Artikel wert, den ich hiermit gerne weiterempfehlen will.

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