Archiv für die Kategorie 'Hebron'

Kristina

Das Bloggen geht weiter

Freude über Freude: Dank meiner Nachfolgerin Karin Luedi, geht das Bloggen über die Arbeit von EAPPI in Hebron weiter. Hier geht’s auf die Seite: east – Neues aus Hebron 

Außerdem wird ein Link zu den neuesten Artikeln ab sofort hier in der Seitenleiste rechts eingeblendet. Viel Spaß beim quer surfen und Beste Grüße ans east-Blog!

Kristina

Die Zeit ist reif!

 

Das Haus oberhalb der Mauer steht in der israelischen Siedlung Kiriyat Arbaa. Direkt unterhalb der Mauer lebt die Familie, die Opfer des letzten Pogroms wurde.

 

Es ist jetzt 41 Jahre her, seit Israel in der Westbank einmarschiert ist. Es ist ebenfalls 41 Jahre her, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 242 verabschiedet hat, in der Israel aufgefordert wurde, aus allen besetzten Gebieten abzuziehen (Gaza-Streifen, Golan-Höhen, Sinai-Halbinsel und Westbank). Geschehen ist wenig. Hebron liegt im Herzen der Westbank. Was um alles in der Welt haben Israelis dort zu suchen? 

Die Genfer Konvention verbietet ausdrücklich den Bau von Siedlungen in besetzten Gebieten. Warum verstößt Israel dann seit 41 Jahren gegen Völkerrecht? Nach der Genfer Konvention ist eine Besatzungsmacht für den Schutz der Zivilbevölkerung im besetzten Gebiet zuständig. Warum lassen israelische Armee und Polizei dann zu, dass Pogrome an der palästinensischen Bevölkerung verübt werden? Warum lassen sie zu, dass ein Mob von Siedlern Menschen jagt, Häuser anzündet, Feuer auf Menschen eröffnet, Friedhöfe schändet und eine Menge hunderter schaulustiger Siedler dabei noch zusieht.

Die Zeit ist reif: Zieh Dich zurück Israel, auf Deine Seite der Green Line und halte Dich an internationale Gesetze.

Matthias

No children of mine

Wenn das, was in den letzten Tagen in Hebron passiert ist, als Reaktion auf die Räumung des von militanten Siedlern besetzten Hauses, etwas gutes hat, dann folgendes: In der isrealischen und auch der weltweiten Politik und Öffentlichkeit hat sich ein erstaunlicher Bewußtseinswandel vollzogen.

So bezeichnete der israelische Noch-Ministerpräsident Ehud Olmert heute das Vorgehen der Siedler als Pogrom – ein Begriff, der natürlich mit Bedacht gewählt wurde:

“We are the children of a people whose historic ethos is built on the memory of pogroms,” Olmert said during the weekly cabinet meeting in Jerusalem. “The sight of Jews firing at innocent Palestinians has no other name than pogrom”. (Haaretz)

In der liberalen Presse Isreals (so beispielsweise in der großen säkulär-liberalen Tageszeitung Haaretz) war das Reizwort “Pogrom” schon vor einigen Tagen verwendet worden.

Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Vorfall am Freitag: Bewaffnete Siedler hatten eine palästinensische Familie überfallen, ihr Anwesen brandgeschatzt und ihr Leben bedroht. (Kristina hat die Familie mehrmals besucht, weil sie bereits in der Vergangenheit häufig von Siedlern attackiert wurde.)

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Kristina

Tanzen, Springen, Jubeln!

Kann das sein? Träume ich? Beit HaShalom – dieses Haus des Terrors wurde tatsächlich geräumt? Whoho – Was für ein Tag! Am liebsten würde ich mit dem nächsten Flugzeug zurückfliegen, um auf dem Dach des Terrorhauses zu tanzen!

Auf BBC News und einer Reihe anderer Internetseiten sind Räumungsvideos eingestellt:

BBC: Hebron Settlers evicted by force

Nur wird die Freude von der Ahnung überschattet, dass die Siedler in den nächsten Tagen Rache nehmen werden. Es werden Friedhöfe geschändet, Autos und Häuser demoliert,  Menschen gejagt und verprügelt werden. Um das zu befürchten, muss man kein Prophet sein. Mit ihrer Prize-Tag-Strategie hatten radikale Siedler bereits angekündigt, dass alles was gegen sie unternommen wird, seinen Preis haben würde. Und wie dieser Preis aussehen kann, zeigen die angehängten Videos von BBC News, die in den vergangenen Tagen nahe dem geräumten Haus aufgenommen worden sind:

BBC: Tension still high in Hebron

BBC: Rumour sparks Hebron settler riot

BBC: Amateur footage of Hebron ‘attacks’

Kristina

Schlacht um Arafat

So sieht es aus, wenn junge Palästinenser wütend werden und Israelis antworten…

Gestern war Arafats Todestag und da haben sich einige Jungs gedacht: “wäre doch ne tolle Idee mal ‘n paar Steine in Richtung israelische Armee zu werfen”. Und da hat sich Grenzpolizei und Armee gedacht: na dann fahrn wir doch mal im palästinensisch kontrolliertem Gebiet (H1) vor, feuern ein paar Soundbombs, Tränengas und, so weit ich das erkennen konnte, auch Gummigeschosse…

Und was die Jungs nicht bedenken ist, dass sie für’s Steine werfen mal so richtig lang in den Bau wandern. Ein heutiger Friedensaktivist hat mir erzählt, dass er für jugendliches Steine-Werfen zweieinhalb Jahre eingesessen hat. Wie oft sie ihn verurteilt haben, weiß ich allerdings nicht…

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